Diese Wirkstoffe können bei langer Einnahme den Biofaktor-Spiegel im Organismus beeinträchtigen
Medikamente für Diabetes-Erkrankte, die den Wirkstoff Metformin beinhalten
Indem Metformin den Darm daran hindert, die wichtigen B-Vitamine B12 und Folsäure aufzunehmen, können Mangelerscheinungen auftreten. Dazu gehört auch der Anstieg des Homocystein-Spiegels im Blut, der das Risiko für Gefäßschädigungen, Thrombosen und dadurch auch von Herz-Kreislauf-Erkrankungen steigern kann.
Entwässerungsmittel/Diuretika, die Thiazide, Triamteren oder Furosemid enthalten
Diuretika mit Thiaziden und Furosemid sollen den Körper über die Nieren entwässern und fördern daher die Harnausscheidung. Mit dem Harn werden aber auch wichtige Biofaktoren aus dem Körper ausgeschwemmt, die unser Herz-Kreislauf-System dringend benötigt, um richtig zu funktionieren. Das sind vor allem verschiedene B-Vitamine sowie Magnesium und Kalium. Unsere Muskeln – und das Herz ist einer davon – brauchen Magnesium, um sich richtig entspannen zu können. Bei einem Magnesiummangel kann es zu Krämpfen kommen, die die normale Muskelfunktion behindern. Durch den Vitamin B-Mangel wird das Stoffwechselprodukt Homocystein nicht ausreichend abgebaut. Ein hoher Homocystein-Spiegel lässt das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen steigen. Der Wirkstoff Triamteren kann die Aufnahme des B-Vitamins Folsäure hemmen, das ebenfalls für den Abbau von Homocystein benötigt wird.
Mittel gegen bakterielle Infektionen mit den Wirkstoffen Isoniazid, Trimethoprim und Aminoglykosid-Wirkstoffen
Antibiotika mit Animoglykosid-Wirkstoffen, also beispielsweise den Wirkstoffen Amikacin, Gentamicin und Tobramycin, können einen Magnesium-Mangel fördern. Unsere Muskeln brauchen Magnesium, um sich richtig zu entspannen. Ein Magnesiummangel führt dementsprechend zu Krämpfen und beeinträchtigt die Herztätigkeit. Anzeichen für einen Magnesium-Mangel können beispielsweise nächtliche Wadenkrämpfe bis hin zu Schlafstörungen, innerer Unruhe und Herzrhythmusstörungen sein. Der Wirkstoff Isoniazid hemmt die Wirkung von Vitamin B6, Trimethoprim hemmt die Wirkung von Folsäure. Beide sind unter anderem für die Regulierung des Homocystein-Spiegels verantwortlich. Ein hoher Homocystein-Spiegel kann zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen.
Mittel gegen einen erhöhten Cholesterinspiegel und Blutfette mit den Wirkstoffen Colestyramin, Niacin und Fibraten
Die Wirkstoffe beeinflussen den normalen Homocystein-Stoffwechsel im Körper auf unterschiedliche Weise. Meist hemmen sie eines der für den Homocystein-Abbau wichtigen B-Vitamine. Der Spiegel des toxischen Stoffwechselproduktes steigt an und es kann zu gefährlichen Schädigungen der Blutgefäße und zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen kommen.
Magen-Darm-Medikamente mit den Wirkstoffen Omeprazol, Cimetidin, Ranitidin, Sulfasalazin sowie Abführmittel
Wirkstoffe wie Omeprazol sind in sogenannten Protonenpumpenhemmern enthalten, die die Bildung von Magensäure hemmen sollen. Dieselbe Aufgabe erfüllen H2-Antagonisten mit den Wirkstoffen Cimetidin und Ranitidin. Das behindert jedoch auch die Aufnahme von Vitamin B12 über die Nahrung. Der Wirkstoff Sulfasalizin wirkt entzündungshemmend. Eine Nebenwirkung ist die Hemmung von Aufnahme und Wirkung der Folsäure. Über längere Dauer können Vitamin B12- und Folsäure-Mängel den Homocystein-Spiegel im Blut ansteigen lassen, der wiederum das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöht. Werden Abführmittel über längere Zeit eingenommen, werden im Stuhl vermehrt wichtige Biofaktoren aus dem Körper ausgeschieden. Dazu gehören die oben erwähnten B-Vitamine sowie die Mineralstoffe Magnesium und Kalium.