Die Haut prägt entscheidend unser äußeres Erscheinungsbild. Als entsprechend belastend wird es empfunden, wenn Pickel und Pusteln sprießen oder die Haut schuppt, juckt und entzündet ist. Gefährlich kann es sogar werden, wenn Wunden schlecht heilen und zur Eintrittspforte für Krankheitserreger werden. Die Ursachen von Hautproblemen sind vielfältig – oftmals ist ein Mangel an Zink mit im Spiel, wie aktuelle Studien bestätigen.
Hautprobleme? Auf ausreichende Zinkversorgung achten!
Neurodermitis und Zinkunterversorgung
Die Haut juckt, ist gerötet, gereizt und trocken. Eine atopische Dermatitis (auch Neurodermitis genannt) ist eine verbreitete chronisch entzündliche Hauterkrankung, die mit einem hohen Leidensdruck verbunden ist. Wissenschaftler wiesen jetzt nach, dass Patienten mit atopischer Dermatitis deutlich niedrigere Zink-Konzentrationen in den roten Blutkörperchen aufweisen als Personen mit gesunder Haut. Je niedriger der Zink-Gehalt der Zellen, umso ausgeprägter war das Hautleiden. Die Forscher sehen daher einen möglichen Zusammenhang zwischen dem Voranschreiten der Dermatitis und dem Zink-Stoffwechsel in den Körperzellen (Karabacak E et al., Postepy Dermatol Alergol. 2016 Oct; 33 (5): 349-352). Ähnliche Beobachtungen machten Wissenschaftler aus Süd-Korea: Sie stellten bei Patienten mit atopischer Dermatitis signifikant niedrigere Zink-Level in den Haaren fest. Nachdem diese Personen acht Wochen lang mit Zink behandelt wurden, nahm nicht nur der Zink-Gehalt der Haare zu, sondern auch das Hautbild besserte sich deutlich (Kim et al. Acta Derm Venereol 2014; 94: 558-562).
Weniger Pickel und Pusteln
Schon in früheren Studien wurde ein Zusammenhang zwischen Hautproblemen und der Zink-Versorgung nachgewiesen – so auch bei Akne: Französische Wissenschaftler aus Nantes stellten fest, dass durch eine höher dosierte Einnahme von Zink (30 mg/Tag) entzündliche Pusteln und Pickel reduziert werden können (Dreno et al. Dermatology 2001; 203:135-140). In einer anderen Studie erwies sich eine dreimonatige Behandlung der entzündlichen Akne mit hoch dosiertem Zink als ähnlich erfolgreich wie eine Therapie mit Antibiotika (Michaelsson G et al. Br J Dermatol.; 1977; 97(5):561-6).
Der Mangel an Zink kann sowohl die gesunde Hauterneuerung und Wundheilung als auch die Abwehrfunktion der Haut beeinträchtigen.
Auf den Spuren des Elements Zink
Wer die vielfältigen Aufgaben von Zink im Körper näher betrachtet, wird leicht nachvollziehen können, warum eine Unterversorgung im wahrsten Sinne unter die Haut geht: Mehr als 400 Enzyme, die Biokatalysatoren des Körpers, und 2.000 Proteine benötigen Zink für ihre Funktion. In zahlreiche Stoffwechselprozesse greift der unverzichtbare Nährstoff ein. Insbesondere für die Zellteilung ist Zink von entscheidender Bedeutung. Ein Zinkmangel macht sich daher vor allem an Geweben mit hoher Zellteilungsrate und intensivem Stoffwechsel bemerkbar. Dazu zählt die Haut, die sich stetig erneuert. Zudem hat Zink wichtige Funktionen im Immunsystem. Ein Mangel kann daher sowohl die gesunde Hauterneuerung und Wundheilung als auch die Abwehrfunktion der Haut beeinträchtigen. Entzündungen, Pickel, eine schuppige, trockene Haut, Ekzeme, Wundheilungsstörungen und auch Allergien können dadurch begünstigt werden.
Wie kommt es zu einem Mangel?
- Rindfleisch
- Innereien
- Weizenkeime
- Haferflocken
- Nüsse
- Hülsenfrüchte
- Vollkornbrot
Diese Lebensmittel weisen einen guten Zink-Gehalt auf. Tendenziell enthalten Lebensmittel tierischer Herkunft mehr Zink als pflanzliche. Letztere enthalten aber gleichzeitig auch Pflanzenstoffe, die die Aufnahme des Zinks im Darm hemmen. Selbst bei ausgewogener Ernährung kann sich so eine Unterversorgung einschleichen, wenn der Zink-Bedarf des Körpers ansteigt, etwa durch Krankheiten, Stress, Schwangerschaft, Leistungssport oder in der Wachstumsphase. Auch die Aufnahme des Spurenelements kann gestört sein, beispielsweise durch Medikamente, Magen-Darm-Erkrankungen oder eine verminderte Fähigkeit des Verdauungstrakts, das Zink in den Körper zu schleusen.
Ein latenter Zink-Mangel ist nicht selten. Er kann leicht entstehen, wenn die Nahrung weniger Zink enthält, als der Körper benötigt. Daher sollten Sie auf eine ausreichende Zink-Versorgung und eine ausgewogene Ernährung achten.
Ernährungs-Tipps
Studien deuten darauf hin, dass häufiger Verzehr von Fisch das Hautbild bei Akne bessern kann (Kucharska A et al. Postepy Dermatol Alergol. 2016 Apr; 33(2): 81–86). Fisch enthält gesunde Fettsäuren und Zink. Ungünstig sind hingegen Nahrungsmittel, die zu einem schnellen Anstieg des Blutzuckers führen, wie etwa Lebensmittel aus hellem Mehl und Süßes. Weißbrot, Pizza, Kuchen, Süßigkeiten und Co. können entzündliche Hautstellen vermehren und die Größe der Talgdrüsen steigern. Vorteilhaft sind Gemüse, Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte und Nüsse, die langsam den Blutzuckerspiegel ansteigen lassen und außerdem wichtige Nährstoffe für eine gesunde und glatte Haut enthalten.
Bei Neurodermitis können bestimmte Lebensmittel manchmal zu einer Verschlechterung der Hauterkrankung führen. Allerdings ist dies sehr individuell und lässt keine allgemeingültige Empfehlung zu. Wer Lebensmittel auf Verdacht einfach vom Speiseplan streicht, kann leicht in eine Mangelsituation geraten. Daher sollte man auch hier abwechslungsreich essen und beobachten, ob nach dem Verzehr bestimmter Lebensmittel die Haut reagiert. Auch ein Allergietest kann aufschlussreich sein.
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